Der Terminus "Open Educational Resources" (OER) wurde bei einem Treffen der OECD im Jahr 2002 geprägt. Der Begriff bezieht sich dabei auf die Veröffentlichung von digitalisierten Lehrmaterialien im Internet zur freien, nicht-kommerziellen Nutzung im Rahmen einer institutionellen Ausbildung sowie auch zum Zwecke der persönlichen Weiterbildung. OER-Unterlagen sind generell frei verfügbar, und ihre Adaptierung, Ergänzung und Verbesserung durch die OER-Gemeinschaft ist dabei ausdrücklich erwünscht.
In der akademischen Gemeinschaft ist der freie Austausch von Wissen, dem das Prinzip der Peer Review zugrunde liegt, ein fester Bestandteil der Wissenschaft. Durch die Digitalisierung von wissenschaftlichen Publikationen ist dieser Austausch zusätzlich stark vereinfacht worden. Dies veranlasste schließlich im Jahr 2001 das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Unterrichtsmaterialien für mittlerweile über 2000 ihrer Lehrveranstaltungen im Zuge ihrer Open Course Ware Initiative im Internet ohne Einschränkung frei zur Verfügung zu stellen.
Der OECD-Studie "Giving Knowledge for Free" zufolge hatten im Jänner 2007 bereits über 300 Universitäten weltweit OER-Unterlagen zu insgesamt mehr als 3000 Lehrveranstaltungen im Netz frei zugänglich gemacht. Unter diesen Hochschulen befindet sich u.a. auch als bislang einzige Universität im deutschsprachigen Raum die Universität Klagenfurt, welche sich als eine von rund 100 Hochschulen dem von der Idee des MIT inspirierten Open Course Ware Consortium angeschlossen hat.
Die Open Course Ware – Idee ist dabei die bekannteste, jedoch bei weitem nicht die einzige Realisierung von OER. Im Vordergrund steht bei allen OER-Projekten, dass durch die Verwendung einer freien Nutzungslizenz (beispielsweise mittels eines Lizenzmodells der Creative Commons-Bewegung der freie Austausch, die freie Nutzung und Adaption der Unterlagen ermöglicht wird. Üblicherweise ist der Zugang zu den Materialien über das Netz völlig frei und erfordert keine Registrierung, wobei jedoch mit dem Erwerb keine Berechtigung für die Ablegung einer Prüfung einhergeht.
Auf diese Weise haben Universitäten die Gelegenheit, ihr Wissen auf einfache Weise den eigenen Studierenden und zugleich einem weltweiten Publikum an Interessierten zugänglich zu machen und sich als offene Bildungs- und Forschungseinrichtung zu präsentieren.