Schweden

Verfasst von Bernd

Die Existenz der heute in der internationalen Presse vorgestellten schwedischen Seite www.studentbay.se (siehe beispielsweise http://futurezone.orf.at/stories/1602559/ ), auf der Studierende eingescannte bzw. raubkopierte Lehrbücher und Lernunterlagen austauschen können, zeigt meiner Meinung nach, dass offenbar ein gewisser Bedarf an freien Lernunterlagen zumindest in Schweden gegeben ist.

Argumentiert wird auf der Seite selbst mit der knappen finanziellen Lage vieler Studierender, eine Meinung, die auch Elin Rosenberg, die Vorsitzende der Nationalen Schwedischen Studentenvereinigung, auf der schwedischen www.thelocal.se wiedergibt: "Wir sagen seit Jahren dass mehr getan werden muss, um die enge finanzielle Situation, in welcher sich viele Studenten befinden, zu verbessern", auch wenn sie hervorhebt, dass "eine illegale Lösung niemals eine gute Lösung" darstellen kann.

Die Betreiber der Seite argumentieren weiters wie folgt (siehe auf schwedisch auf http://www.studentbay.se/om.php ): "Es ist erlaubt, Kursliteratur von einem Studienkollegen oder in der Bibliothek auszuborgen. Genau das ist es, was Student Bay Studenten ermöglicht. Wir haben das Ganze nur vereinfacht."

Ich finde es traurig, dass erst zu illegalen Mitteln gegriffen werden muss, um ein bestehendes Bedürfnis decken zu können, wenn dieses viel einfacher und vor allem nachhaltiger, etwa durch die Verwendung von OER-Unterlagen, befriedigt werden könnte.

Im Übrigen möchte ich in diesem Zusammenhang nochmal auf die (zumindest uns bekannten) rund 50 (!) nur österreichischen Studenteninitiativen zum (legalen) Austausch von Lernunterlagen existieren ( http://delicious.com/Skriptenboersen_Liste ), die meiner Meinung nach auch sehr deutlich machen, dass es offenbar einen starken Bedarf seitens Studierender für derartige Inhalte gibt!

Bernd Kerschner (Student Univ. Wien)